Tamar Alon, Atalya Ben Abba und Tamar Ze'evi sollen erneut ins Gefängnis, weil sie sich weigern, ihren Militärdienst in der israelischen Besatzung zu machen. Das Netzwerk Mesarvot unterstützt Militärdienstverweigerer, die aus Gewissensgründen und aus politischen Gründen heraus handeln. Das Netzwerk rief den 1. Dezember als internationalen Aktionstag aus, der die Verweigerer unterstützen soll.
Vor dem Büro des Waffenherstellers Lockheed Martin in London
Vor Rüstungsbetrieben und anderen Orten fanden Mahnwachen statt. Sie riefen Regierungen auf, besser die weitere Bewaffnung der israelische Besatzung zu stoppen, als damit Profit zu machen. Dieser Aktionstag machte deutlich: Solange es junge Menschen in Israel gibt, die sich der Besatzung verweigern, sollten wir es ablehnen, davon zu profitieren. Denn solange Europa mit der israelischen Waffenindustrie Geschäfte macht, wird die Besatzung fortgesetzt. Solange die USA weiterhin Israel bewaffnen und deren Waffen wiederum selbst kauft, werden junge Israelis gefangen gehalten, weil sich sich weigern, diese Waffen gegen Zivilisten zu richten.
Oren Rimon, Organisator bei Mesarvot, teilte mit:
Helsinki
„Tamar und Tamar wurden gestern im Gefängnis besucht. Sie waren wirklich begeistert, als sie all die Fotos der verschiedenen Aktionen sahen. Eine besondere Schwierigkeit ist hier, dass ein Militärdienstverweigerer seitens der israelischen Gesellschaft Kritik und Isolation erfährt. Die internationale Solidarität ist eine Sache, die den inhaftierten Verweigerer hilft. Sie erinnert die Inhaftierten daran, wie wichtig ihre Haltung gegen die Besatzung ist, und bestärkt sie darin, weiterzumachen.
Wir machen diese Kampagne, weil wir uns Aktionen erhofften, die sich mit den Verweigerern solidarisch erklären, ebenso wollten wir vor Ort mehr an Bedeutung gewinnen. Wenn man zwischen lokalen und internationalen Formen der direkten Aktion gegen die Besatzung spricht, dann heißt das für Israel, den Militärdienst zu verweigern. International heißt es, die Bewaffnung der israelischen Besatzung zu stoppen.“
Hier sind Fotos von einigen stattgefundenen Aktionen
Nicosia
Vor Teledyne Defense Yorkshire CND in Yorkshire, Großbritannien
Vor dem europäischen Parlament in Brüssel
Ein Informationsstand in Paris
Vor dem weißen Haus in Washington, USAUpdate für die deutsche Ausgabe: Nach 115 Hafttagen wurden die Einwände der israelischen Kriegsdienstverweigerin Tamar Ze'evi anerkannt. Ihre Verweigerung aus Gewissensgründen ist nun als "politisch" offiziell anerkannt worden. Dies ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass das israelische Militär eine Verweigerung aus politischen Gründen anerkannt hat.
Nach 130 Tagen hinter Gittern kam Tamar Alon am 5. April wieder frei. In ihrer Anhörung vom 2. April hat der Ausschuss entschieden, sie nicht nicht aus den Militärdienst zu entlassen. Wenige Tage später hat allerdings ein hochrangiger Offizier ihre Freilassung angeordnet, weil es eine „Unvereinbarkeit und besonders schlechtes Verhaltens“ ihrerseits gäbe - eine übliche Vorgehensweise in der israelischen Armee nach langen Haftzeiten.