Wir freuen uns, zwei neue Angestellte der WRI vorzustellen, die ab Februar im WRI-Büro tätig sein werden: Andrew Dey und Semih Sapmaz. Andrew übernimmt die Stelle im Gewaltfreiheits-Programm von Javier Gárate. Wir verabschieden...
Gespeichert von antimili-youth am Fr, 09/02/2018 - 17:36
In diesem Monat trafen sich Aktivisten von verschiedenen europäischen Ländern in London als Teil eines Trainings der WRI gegen die Militarisierung der Jugend und ihren Dimensionen für beide Geschlechter.
Das Treffen fand vom 2.-4. Februar statt und beherbergte AktivistInnen von AKL (Union der Kriegsdiensverweigerer), und dem Komitee der 100 von Finnland, Neshnuti von der Republik Tschechien, DFG-VK und BSV aus Deutschland, Movimentio Nonviolento aus Italien, Centre Delas aus Katalonien und Peace Pledge Union und Forces Watch aus dem Vereinigten Königreich.
Auf der ganzen Welt gewinnt das Militär durch das Bildungssystem Zugang zu den jungen Leuten.
Das gibt dem Militär eine außergewöhnliche Möglichkeit, die Wahrnehmung von militärischer Gewalt jeder Generation zu formen und den Grundstein für zukünftige Rekrutierung zu legen.
“Wenn man das militaristische Wertesystem und dessen Praxen, die mit Militärdienst identifiziert werden, hinterfragt, dann muss man ebenfalls das hegemoniale Verständnis von Männlichkeit hinterfragen. In der Türkei ist der Militärdienst ein Labor, in dem Männlichkeit produziert wird. Das patriarchale System wird durch den Militärdienst gefestigt. Ich habe den Militärdienst verweigert, weil ich auch gegen diese laborfabrizierte Männlichkeit bin. Der Kampf gegen den Militarismus, der heterosexistisch mit sexistischen Strukturen definiert ist, findet seinen fundamentalen Ausdruck im Antimilitarismus. Das bedeutet auch Freiheit sexueller Orientierung, Gleichheit der Geschlechter und totale und uneingeschränkte Freiheit“.1
Militär raus aus der Schule – kein gewöhnliches Thema für die Internationale der Kriegsgegner, obwohl sicherlich ein wichtiges. Wie diese Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs zeigt, ist die Militarisierung unseres Bildungssystems – sei es zum Zweck der Indoktrinierung der Jugend oder zum Zweck militärischer Rekrutierung – eine äußerst wichtige Angelegenheit.
"In Europa, und zu einem gewissen Grade auch global, gibt es derzeit zwei Trends, die beide zur zunehmenden Militarisierung der Jugend beitragen. Der erste Trend ist das Ende (oder, korrekter, die Aussetzung) der Wehrpflicht in den meisten Ländern Europas seit 1990. Der zweite Trend ist der einer zunehmenden "Normalisierung von Krieg" durch den 'Krieg gegen Terror' und den Einsatz von Militär als Mittel der Politik. Beide Trends stärken sich gegenseitig in der Militarisierung der Jugend von klein an - und wir sind entschlossen, dagegen zu arbeiten."
Das Projekt, in dessen Rahmen ein internationales Treffen in Deutschland, sowie eine Publikation geplant sind, will AktivistInnen aus der ganzen Welt zusammen bringen.
War Resisters' International (WRI, die Internationale der KriegsdienstgegnerInnen) arbeitet für eine Welt ohne Krieg. Wir sind ein weltweites pazifistisches und antimilitaristisches Netzwerk mit mehr als 80 Mitgliedsorganisationen in 40 Ländern.
Möchten Sie aktiv werden gegen die Militarisierung der Jugend? Beteiligen Sie sich an der Aktionswoche der War Resisters‘ International vom 14. – 20. November 2015 (individuell oder als Gruppe).
Durch Artikel, Bilder, Erhebungsdaten und Interviews, Samen säen: Die Militarisierung der Jugend und was man dagegen tun kann dokumentiert in seinen Artikeln, Bildern, Umfragedaten und Interviews die Saat des Krieges, die in den Köpfen der jungen Menschen in vielen verschiedenen Ländern gesät wird. Aber es untersucht auch die Saat des Widerstandes gegen diese Militarisierung, die stabil und kreativ von zahlreichen Menschen gesät wird. MEHR DAZU